Podcast-Top-Tipp Digital Dump mit Stargast Miriam Wohlfarth

Digital Dump #29

Wenn der Wind der Veränderung weht, bauen die einen Mauern und die anderen Windmühlen

Miriam Wohlfarth zu Gast bei Kate Pohl im Podcast Digital Dump

Heute möchte ich einen großartigen Podcast-Tipp abgeben.

Digital Dump Moderatorin Kate Pohl hat diesmal Miriam Wohlfarth zu Gast.

Ein spannendes Inteview – geführt von Kate Pohl.

Welche Eigenschaften haben Dich erfolgreich gemacht?

Mut, Durchhaltevermögen und Neugierde. Das ganze gepaart mit einer großen Portion Optimismus und Lösungsorientiertheit.

Welche Schlüsseltechnologien bestimmen die Zukunft?

Blockchain und Crypto und man braucht Künstliche Intelligenz als Schiene, um bessere Kreditwürdigkeitsprüfungen durchzuführen. Die meisten Fintechs arbeiten mit KI-basierten Tools. Das ist die Grundlage. Wir brauchen in Zukunft mehr Ethik, um bessere KI zu entwickeln. Verantwortungsbewusster und ethischer zu werden ist der Schlüssel für die Zukunft.

Welche Produkte werden die Fintech Branche in der Zukunft bestimmen?

Ich glaube an bessere Finanzdienstleistungsprodukte auf Plattformen für alle vertikalen Bereiche mit mehr personalisierten Produkte. Die Bank selbst gibt es nicht mehr. Die Menschen vertrauen anderen Marken mehr, weil sie für sie relevanter sind. Es wird viele eingebettete Produkte geben. Einige Länder sind weiter als andere.

Erzähle uns ein wenig von Deinem Leben und wie Du es geschafft hast, Unternehmerin zu werden.

Mein Chef Pieter van der Does, CEO und Co-Founder at Adyen (damals Bibit) hat mir viel Freiheit und Vertrauen gegeben. Ich liebte dieses Unternehmen (Bibit). Wir haben dort als White-Label-Unternehmen an Whitelabel-Lösungen gearbeitet. Dort hatte ich auch die Idee zu Ratepay  invoice payment. Ich wollte einfach eine Onlinelösung dafür entwickeln. Ich kannte den Kunden, ich kannte die Branche, ich entschloss mich, ein Unternehmen zu gründen. Wenn mein Chef das konnte, warum sollte ich das nicht auch können. Ich musste nur Leute finden, die es bauen konnten und die habe ich gefunden.

Was hat Dir den Mut gegeben, selber zu gründen?  

Ich bin voller Energie und Begeisterung und habe mich gefragt, was ich verliere, wenn ich es versuche. Wenn ich es ein Jahr lang versuche, verliere ich ein Jahr lang an Einkommen. Wie kann ich das schaffen? Ich habe auf mein Bankkonto geschaut und festgestellt, dass ich es mir leisten kann. Und ich kenne so viele Leute und ich werde einen neuen Job finden, wenn es nicht klappt, sagte ich mir. Ein Jahr später trennen wir uns vom Gründungsteam. Ich bin ein sehr optimistischer Mensch. Ich denke immer, dass ich es irgendwie schaffen und eine Lösung finden werde. Es gibt immer eine Lösung.

Welche Herausforderungen hattest Du?

In den ersten zwei Jahren wurde ich ziemlich krank. Ich hatte Krebs und musste zweimal operiert werden. Ich wollte nicht krank sein und das hat mir geholfen, dass ich mich sehr schnell erholt habe. Das Leben war nicht immer einfach. Es war sehr schwierig. Aber ich habe alles überwunden. Ich habe viel von anderen Menschen zurückbekommen. In den ersten Jahren bei Ratepay hatten wir einige Herausforderungen.

Welche Eigenschaften helfen Dir?

Miriam hat die Kombination aus Selbstvertrauen, Leidenschaft und Zielorientiertheit. Ihr starker Wille und die Power, sich immer wieder durchzukämpfen, haben ihr geholfen.

Nach Ratepay hast Du Banxware gegründet und bist in die Lendingbranche gewechselt. Woher kam diese Idee?  

Bei Ratepay hatte ich einige Kunden, die bessere Liquiditätslösungen benötigten. Erst habe ich überlegt, ob ich das Geschäftsmodell von Ratepay ändern sollte. Dann sah ich, dass das nicht funktionieren würde. Technologie unterstützt!  Aber man soll sich auf das konzentrieren, was man kann. Man muss es herunterbrechen, um sich zu konzentrieren. Man muss sich focusieren.

Das neue Produkt war zu weit von Ratepay entfernt. Also musste ich ein neues Unternehmen gründen. Ich fand durch Gespräche mit Banken heraus, dass diese viel investieren und dass Banxware ein gutes Geschäftsmodell wäre. Die nächsten fünf Jahre werde ich mich darauf konzentrieren. Wir sind vor einem Jahr 9.2020 live gegangen und wir wollen es großartig machen!

Eingebettete Finanzierung. Banken arbeiten mit Fintechs zusammen. Glaubst Du wirklich, dass wir gut zusammenarbeiten?

Doch ja, die Kooperationen sind großartig. Es funktioniert unter der Voraussetzung, dass beide Seiten sich gegenseitig akzeptieren und auch die Bank einen Schritt auf Fintechs zugehen muss. Hinderlich ist oft die Politik in den Banken und dass man sich nicht verändern will. Politik – oft in Verbindung mit Boni – hindern Banker, innovativ zu sein, Neues zu wagen und zu tun.

Wie können Banken ihre Mitarbeiter zu mehr Unternehmergeist erziehen?

Wir müssen uns ändern. Die Einstellung der Banken muss sich ändern. Die Denkweise. „Wenn der Wind der Veränderung weht, bauen die einen Mauern und die anderen Windmühlen“ Blicken wir in die Zukunft. Es werden viele Veränderungen auf uns zukommen und sie werden nicht verschwinden.

Was beunruhigt Dich in der Zukunft?

Zum Beispiel, wenn jemand aus meiner Familie krank ist. Im Geschäft macht mir nichts Sorgen. Es gibt immer Lösungen für jede Herausforderung. Wenn ein Problem auftaucht, werde ich es lösen. Wir werden in der Zukunft in einer virtuellen Welt leben. Zumindest wird es ein Teil davon sein. Und wir sollten uns nicht zu viele Sorgen machen. Wenn wir uns zu viele Sorgen machen, haben wir kein gutes Leben! Das Glas ist für mich immer halb voll und nicht halb leer.

Enthusiasmus ist das Prinzip aller Möglichkeiten. Lachen hilft!

Vielen lieben Dank für dieses großartige Interview Kate Pohl und Miriam Wohlfarth!

Ein spannender Blick in die Zukunft, eine tolle Geschichte und ein Lebens-Coaching😊

Danke Eure Birgit