In der aktuellen Folge von Tech & Tacheles diskutieren Christian Pfeiffer, CEO von Sopra Financial Technology, und Jürgen Schmitt von der Deutschen Bank über Chancen und Grenzen von Künstlicher Intelligenz (KI) in der Finanzbranche. Unter dem Motto „Wer KI einführt, muss Ethik mitdenken“ wird schnell klar: Zwischen dem Vertrauen in Algorithmen und der Verantwortung des Menschen verläuft eine feine Linie – und genau dort liegt das Spannungsfeld, das die beiden Finanz-Insider ausloten.
Künstliche Intelligenz verändert die Finanzwelt – doch wer trägt Verantwortung, wenn Algorithmen Entscheidungen treffen? In der elften Folge der Podcast-Reihe „Tech & Tacheles“ diskutieren Christian Pfeiffer und Jürgen Schmitt über Ethik, Vertrauen und die Grenzen des technologischen Fortschritts. Dabei begegnen sich beide mit unterschiedlichen Perspektiven, aber einem gemeinsamen Ziel: Klarheit schaffen in einer zunehmend komplexen Welt.

Erfahrung versus Simulation
„KI ersetzt keine menschliche Erfahrung, sie simuliert sie nur“, sagt Jürgen Schmidt und positioniert sich damit klar für einen Ansatz, der den Menschen ins Zentrum rückt. Christian Pfeiffer hält dagegen: „In der KI kann die Simulation nach und nach sogar über der von Menschen gemachten Erfahrung stehen.“ Je effizienter Künstliche Intelligenz lerne, so Pfeiffer, desto mehr stelle sie die Rolle menschlicher Erfahrung infrage.
Schmidt bleibt bei seiner Linie und verweist auf die überragende Bedeutung der Verantwortung, gerade in der Finanzbranche: „Am Ende bleibt die Verantwortung beim Menschen. Den letzten Knopf drückt nicht die KI für dich.“ Beide sind sich darin einig, dass ethisches Bewusstsein beim Einsatz von KI zwingend dazugehört, die Einsatzmöglichkeiten der Technologie aber je nach Anspruch und Risikoneigung der Nutzer stark variieren können.
Human in the Loop – warum der Mensch unverzichtbar bleibt
Ein weiterer Schwerpunkt des Gesprächs ist die Transparenz. „Wenn ich KI einsetze, muss ich nachvollziehen können, was im Hintergrund passiert“, sagt Schmitt. „Ohne Audit kannst du KI gar nicht implementieren.“ Pfeiffer stimmt zu, zumindest für den Finanzsektor. Hier gelte: „Blackbox geht nicht. Wir müssen erklären können, warum eine Entscheidung so und nicht anders getroffen wurde.“ Für andere Branchen sieht er das entspannter: „In der Medizin zum Beispiel akzeptieren wir auch Medikamente, deren genaue Wirkweise nicht vollständig verstanden ist. Aber im Finanzwesen ist das unmöglich – da müssen wir jedes Detail kennen.“Beide sind sich einig: Nur wer KI-Prozesse offenlegt, kann Vertrauen schaffen – innerhalb der Organisation und gegenüber Kundinnen und Kunden.
Wird Künstliche Intelligenz den Menschen eines Tages ersetzen? „Komplett? Niemals“, sagt Schmitt entschieden. Pfeiffer differenziert: „Ich selbst könnte mir vorstellen, mit einem digitalen Berater zu sprechen – aber viele Menschen wollen das persönliche Gespräch. Und das wird auch so bleiben.“ Gerade in einer Branche, die stark von Vertrauen lebt, ist der „Human in the Loop“ kein Auslaufmodell, sondern Kontrollinstanz, Korrektiv und emotionale Verbindung in einer digitalisierten Welt. Pfeiffer blickt weiter nach vorn: „Vielleicht erleben wir in zehn Jahren, dass KI in bestimmten Bereichen präziser urteilt als der Mensch. Entscheidend wird sein, wie wir damit umgehen.“ Schmitt hält dagegen: „In der Finanzwelt geht es um Verantwortung. Den letzten Knopf drückt der Mensch – und das muss auch so bleiben.“
Das Gespräch macht deutlich, dass technologische Entwicklung und gesellschaftliche Verantwortung untrennbar miteinander verbunden sind. Wo endet die Statistik, wo beginnt das Urteil? Wo hilft KI, und wo braucht es menschliche Intuition?Am Ende steht die Erkenntnis: Die Zukunft der Finanzwelt liegt weder allein in der Hand von Menschen noch von Maschinen, sondern entsteht im Zusammenspiel beider Seiten.

Ein Format mit Haltung
„Tech & Tacheles“ richtet sich an Entscheiderinnen und Entscheider von Finanzdienstleistern. In jeder Folge ziehen die Gäste Karten mit provokanten Thesen aus einer „Blackbox“, beziehen Position und diskutieren offen und fachlich fundiert. Moderiert wird der Podcast von Birgit Hass, Senior Marketing Managerin bei Sopra Financial Technology.
Jetzt reinhören
Die neue Folge von Tech & Tacheles „Wer KI einführt, muss Ethik mitdenken“ ist ab sofort online. Jetzt reinhören – auf Spotify, Apple Podcasts oder unter: www.sopra-financial-technology.com/podcast
Über den Podcast
„Tech & Tacheles“ ist der Podcast von Sopra Financial Technology für die Finanzbranche. Externe und interne Expertinnen und Experten sprechen über IT, Technologie und Banking – klar, meinungsstark und fundiert. Ohne Buzzwords, mit Haltung. Mehr Infos zu Tech & Tacheles finden Interessierte hier: https://www.sopra-financial-technology.com/de-de/insights/podcast
Über Sopra Financial Technology:
Sopra Financial Technology GmbH bietet einen regulatorisch konformen Betrieb von modularen, skalierbaren und anpassbaren Applikationen in der Finanzdienstleistungsbranche. Das Unternehmen verbindet traditionelle Legacy-Systeme mit innovativen Produkten und Services unter Einbeziehung moderner Cloud-Lösungen in einem hochperformanten Betrieb und in sicherer Umgebung. Mit etwa 300 Mitarbeitenden und Hauptsitz in Nürnberg zeichnet sich das Unternehmen durch Expertise in Bankwesen, Regulatorik, Lösungsorientierung und Projektmanagement aus. 1983 als Sparda-Datenverarbeitung eG gegründet, ist die Sopra Financial Technology GmbH seit 2019 Teil der Sopra Steria Group mit mehr als 50.000 Mitarbeitenden in rund 30 Ländern.
Kontakt:
Sopra Financial Technology GmbH
Birgit Hass
Frankenstraße 146, 90461 Nürnberg
Telefon: +49 911 9291-0
E-Mail: communications.sft@soprasteria.com

